Der argentinische Präsident Javier Milei hielt im Juni anlässlich der Verleihung der Hayek-Medaille in Hamburg eine inspirierende Dankesrede. Darin umriss er seinen persönlichen Werdegang und sein Selbstverständnis in Bezug auf Freiheit und Liberalismus. Es war ein leidenschaftliches Plädoyer für die Ideen der Freiheit und ein eindrucksvolles Zeugnis seiner Überzeugungen und politischen Erfolge. Sie darf als Inspiration für alle gelten, die an die Kraft der freien Marktwirtschaft und die Bedeutung persönlicher Freiheit glauben.

Milei begann seine Rede mit einem Dank an die Hayek-Gesellschaft für die Anerkennung seines Engagements. Er reflektierte über seine eigene Reise hin zu den Ideen der Freiheit, die nicht von Anfang an klar gewesen sei. Milei, ursprünglich kein Liberaler, fand seinen Weg zum Liberalismus durch das Studium der Wirtschaftswissenschaften, inspiriert von Denkern wie Ludwig von Mises und Friedrich August von Hayek.

Er schilderte die Herausforderungen, denen er in der akademischen Welt begegnete. Die Mehrheit der Wirtschaftswissenschaftler in Argentinien schienen von keynesianischen und quasi-marxistischen Ideen beeinflusst zu sein, sagte Milei. In diesem Umfeld sei es schwer gewesen, alternative wirtschaftliche Ansichten zu vertreten und zu verbreiten. Milei erinnerte sich an seine Zeit, als er die größte Wirtschaftsbibliothek Argentiniens nutzte, um sich Wissen anzueignen, das über das hinausging, was in den Universitäten gelehrt wurde.

Milei berichtete, wie sein erster Master-Abschluss in keynesianischer Ökonomie seine Sichtweise zunächst geprägt habe. Die ständigen Frustrationen und Wiederholungen der gleichen Fehler hätten ihn schließlich zur Mikroökonomie geführt, sagte Milei. Hier habe er ein Fenster zu den Ideen der Freiheit gefunden und damit begonnen, diese Ideen intensiv zu studieren und zu lehren.

In seiner Rede kritisierte Milei die Theorie der vollkommenen Konkurrenz und die Vorstellung von Marktversagen. Er stellte fest, dass viele der theoretischen Modelle, die er in der Mikroökonomie gelernt hatte, realitätsfremd waren. Dies habe ihn dazu geführt, die Werke von Murray Rothbard und anderen Vertretern der Österreichischen Schule zu studieren, was seine Perspektive grundlegend verändert habe.

Milei sprach auch über seinen Übergang in die Politik, angetrieben durch die Notwendigkeit, gegen die zunehmende Inflation und den wirtschaftlichen Niedergang Argentiniens anzukämpfen. Er begann, in Fernsehsendungen aufzutreten und die Ideen der Freiheit zu verteidigen, oft gegen eine überwältigende Mehrheit von Gegnern. Diese öffentlichen Debatten verschafften ihm Popularität, insbesondere unter jungen Menschen, die von seinen Ideen inspiriert wurden.
Als Präsident setzte Milei bedeutende wirtschaftliche Reformen um. Er betonte die Dringlichkeit und den Erfolg seiner Maßnahmen zur Inflationsbekämpfung und Haushaltskonsolidierung. Trotz großer Widerstände und Herausforderungen sei es ihm gelungen, die argentinische Wirtschaft auf einen besseren Kurs zu bringen und die Ideen der Freiheit in die Praxis umzusetzen, erklärte Milei.

Der argentinische Präsident schloss seine Rede mit einer optimistischen Vision für die Zukunft seines Landes. Er betonte, dass die Ideen der Freiheit funktionierten und dass Argentinien das Potenzial habe, das freieste und wohlhabendste Land der Welt zu werden.

Er beendete seine Rede mit seinem berühmten Wahlspruch „Es lebe die Freiheit, verdammt!“ (Viva la libertad, carajo!)

Die Zeitung „Junge Freiheit“ hat Mileis Rede im Wortlaut dokumentiert.

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