In seinem 1850 veröffentlichten politischen und ökonomischen Essay „Das Gesetz“ verteidigt Frédéric Bastiat die Prinzipien des klassischen Liberalismus und kritisiert staatliche Eingriffe in das wirtschaftliche und soziale Leben der Menschen. Sein Hauptargument ist, dass das Gesetz dazu dienen sollte, individuelle Freiheit zu schützen und Gerechtigkeit zu wahren, anstatt als Werkzeug der staatlichen Macht zur Durchsetzung politischer oder sozialer Agenden zu dienen.
Bastiat, ein vehementer Kritiker des Etatismus, argumentiert, dass viele Regierungen das Gesetz missbrauchen, um Raub durch Umverteilung zu legitimieren, was er als „legalisierte Plünderung“ bezeichnet. Er kritisiert insbesondere sozialistische und interventionistische Maßnahmen, die versuchen, Wohlstand durch staatliche Zwangsmaßnahmen zu verteilen. Bastiat betont, dass solche Eingriffe die Freiheit und das Eigentum der Bürger gefährden und langfristig zu wirtschaftlichem Niedergang führen. Berühmt geworden ist sein Ausspruch: „Der Staat ist eine große Fiktion, wonach jedermann danach strebt, auf Kosten jedermanns zu leben.“
Ein zentrales Thema des Buches ist die Unterscheidung zwischen gerechtfertigtem Schutz und ungerechtfertigter Aggression. Bastiat sieht den Hauptzweck des Gesetzes darin, das Leben, die Freiheit und das Eigentum der Menschen zu schützen. Er argumentiert, dass, wenn das Gesetz diesen Zweck überschreitet, es seine moralische Legitimation verliert und stattdessen zur Unterdrückung der Menschen beiträgt.
„Das Gesetz“ zeichnet sich durch seine klare und prägnante Argumentation aus, die bis heute von Liberalen und Libertären geschätzt wird. Es ist wichtig, weil es eine kraftvolle Verteidigung der individuellen Freiheit und der Marktwirtschaft bietet und die Gefahren staatlicher Übergriffe aufzeigt. Bastiat fordert die Leser auf, die moralischen und praktischen Grundlagen der Gesetzgebung zu hinterfragen und für eine Gesellschaft einzutreten, die auf Freiheit und Gerechtigkeit basiert. Das Werk bleibt ein grundlegender Text in der Debatte über die Rolle des Staates und die Prinzipien einer freien Gesellschaft.